Ein Bergbaumuseum beim Besucherbergwerk Finstergrund: Der Bergmannsverein Wieden hofft, dieses Ziel bis in zwei Jahren erreichen zu können. Der erste Schritt ist bereits erfolgt: Mit Unterstützung der „Leader“-Aktionsgruppe Südschwarzwald wird derzeit die Konzeption für das Museum erstellt.

 

Von Peter Schwendele

 

Wieden. „Konzeption Bergbau-Ausstellung Finstergrund“ heißt die offizielle Bezeichnung des Papiers, das momentan erarbeitet wird, und das – so hofft es zumindest der Bergmannsverein – in den nächsten Monaten vorliegen wird. Ausgehend von der Tatsache, dass der im 13. Jahrhundert begonnene Bergbau im Wiedener Tal eine lange Tradition hat, soll es darum gehen, ein Bergbaumuseum in Form eines „Stollenlabyrinths“ zu errichten. „Dabei soll ein attraktives Museum geschaffen werden, das sich durch hohe Qualität von anderen abhebt. Die Ausstellung soll innovativ aufgebaut sein. Ziel ist es, das touristische Angebot (wetterunabhängig) auszubauen und eine Bildungs-/Ausflugsmöglichkeit für Schulen zu schaffen“, heißt es auf der Homepage der „Leader“-Aktionsgruppe.

 

„Wir wollen mehr als eine klassische Ausstellung“, sagt auch Clemens Jäger vom Vorstand des Bergmannsvereins. Es gehe nicht nur darum, Vitrinen aufzustellen, sondern ein Multimediaangebot zu schaffen, das sich mit der regionalen Bergbaugeschichte befasst. Wichtig sei dem Verein die Ergänzung zum bestehenden Angebot, der Bezug zum Besucherstollen.

 

Bereits jetzt gelte es, sich in Zusammenarbeit mit den beiden Gemeinden Wieden und Utzenfeld Gedanken über die nächsten Förderschritte zu machen, damit das Vorhaben in absehbarer Zeit umgesetzt werden kann. „Wir wollen das nicht fünf oder zehn Jahre rausschieben“, so Jäger.

 

Realisiert werden soll das Museum im Obergeschoss des Besuchergebäudes, wo seit 2002, als ein Neubau erstellt wurde, ungenutzter Raum zur Verfügung steht. Möglicherweise wird der Dachbereich für das Museum auch vergrößert werden, zumal bei einer Nutzung von „Leader“-Mitteln ein derzeit nicht vorhandener barrierefreier Zugang geschaffen werden muss. „Unser Wunsch wäre, dass der Raum noch etwas größer wird“, sagt Clemens Jäger. Für den Verein, der immer noch mit dem Abzahlen von Schulden für das Gebäude beschäftigt ist, stehe es jedenfalls außer Frage, dass es sinnvoll ist, das Gebäude so bald wie möglich komplett zu nutzen.

 

Im Erdgeschoss des Besuchergebäudes befinden sich Gastronomieräume, die seit dieser Saison erstmals an einen externen Anbieter verpachtet sind. Laut Jäger wird das Angebot sehr gut angenommen und soll zeitlich bei entsprechend positivem Saisonverlauf im kommenden Jahr ausgeweitet werden.

 

Grundsätzlich herrscht Aufbruchstimmung beim Bergmannsverein, der sich vor nicht allzu langer Zeit einem Generationenwechsel unterzogen hat. So wurden in jüngster Zeit beispielsweise die Gänge des Besucherbergwerks interaktiv ausgestattet und optisch auf Vordermann gebracht. „Wer vor einigen Jahren hier war und denkt, er kennt alles schon, wird eine Überraschung erleben, denn es gibt viel Neues zu erleben“, meint Clemens Jäger.

 

Dokumentiert ist dies alles auch auf der Homepage des Vereins (www.finstergrund.de), die in den letzten Monaten in Kooperation mit dem Förderverein regionale Entwicklung aus Potsdam überarbeitet und modernisiert worden ist. Die Überarbeitung wurde im Rahmen der Initiative „Baden-Württemberg Vernetzt“ gefördert und im Förderverein durch ein Azubiprojekt betreut.